Unterwegs im Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald
Seit 1970 entfaltet sich die Natur des Bayerischen Walds völlig ohne menschliche Eingriffe. Endlose Wälder, unzählige Bergbäche und sagenumwobene Seen garantieren spannende Erlebnisse - auch in kürzester Zeit!
Im Bayerischen Wald bieten über 20 Gemeinden ihren Gästen ein besonderes Bonbon: das Gästeservice-Umwelt-Ticket (GUTi). Damit können die Waldbahnen und Busse kostenlos genutzt werden. Die GUTi-Gästekarte erhalten Übernachtungsgäste kostenlos direkt bei der Ankunft vom Beherbergungsbetrieb. GUTi gilt als Fahrschein für beliebig viele Fahrten im Bayerwald-Ticket-Tarifgebiet, vom Anreise- bis zum Abreisetag.
Vormittags
Tipp 1
Mit der Waldbahn sind die NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein im Stundentakt erreichbar. Alle zwei Stunden verkehren die tschechischen Züge in/aus Richtung Prag und Pilsen und zusätzlich Regionalzüge aus Klattau. Das imposante Bahnhofsgebäude wurde 1877 als kaiserlich-königlich Bayerisch-Österreichischer Bahnhof eröffnet. Heute verläuft die Deutsch-Tschechische Grenze mitten durch die Eingangshalle. Die NaturparkWelten bieten auf fünf Etagen das Europäische Fledermauszentrum mit Flugvolieren, das Ostbayerische Skimuseum mit Skisimulator, die Ausstellungen "Eisenbahn, Mobilität und Kulturlandschaft" und "König Arber", sowie Informationen zu den Nationalparken Bayerischer Wald und Šumava, den Landschaftsschutzgebieten Šumava und dem Naturpark Bayerischer Wald. Nach dem Rundgang lädt das Café-Restaurant im ehemaligen, historische Warteraum 1. Klasse zu einer Pause ein, bevor man die (noch im Entstehen) 90 m² große Modelleisenbahn im Dachgeschoß bestaunt. Die NaturparkWelten sind behindertengerecht mit Aufzug ausgestattet.
Das Nationalparkzentrum Lusen mit Tierfreigelände, Baumwipfelpfad und Hans-Eisenmann-Haus ist mit den Igelbussen aus allen Nationalpark-Orten erreichbar. Besonders schön ist die Morgenstimmung im Tierfreigelände. Hier leben in weitläufigen Landschaftsgehegen und Volieren 45 heimische Tierarten. Das 200 ha große Gelände wird von bequemen Wegen erschlossen. Auch das luftige Erlebnis auf dem längsten Baumwipfelpfad der Welt darf man sich nicht entgehen lassen. Der 1300 Meter lange Holzsteg umrundet eine Baum-Felsgruppe mit einer 38 Meter hohen Tanne und bildet eine markante Kuppel mit Aussichtsplattform in 44 Meter Höhe. Von dort genießt man einen fantastischen und nahezu grenzenlosen Ausblick: auf das besiedlungsfreie Gebiet mit Wald und Wildnis am Lusen, sowie auf die gepflegte Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes. Der Baumwipfelpfad endet ebenerdig am Hans-Eisenmann-Haus. Dieses Informationszentrum ist erste Anlaufstelle für alle Fragen zum Nationalpark Bayerischer Wald. Hier gibt es die Dauerausstellung "Weg in die Natur", wechselnde Kunstausstellungen, Kinoraum und Waldwerkstatt, einen Erlebnisraum für Kinder, sowie das gemütliche Cafe Eisenmann. Der Rückweg zum Bus ist mit Gesteins- und Pflanzenfreigelände sehr abwechslungsreich gestaltet.
Nach dem Museumsvormittag geht es raus an die frische Luft. Der rund vier Kilometer lange Wanderweg führt entlang der Bahnhofsallee, vorbei an der Galerie "Kunsträume grenzenlos", der Grenzglashütte und dem Localbahn Museum hinein in den Nationalpark. Die Markierung "Goldsteig" weist den Weg zum Nationalpark-Partnerbetrieb "Schwellhäusl". Diese gemütliche Waldwirtschaft an einer historischen Triftklause ist ein beliebtes Einkehrziel mit Biergarten und großem Spielplatz. Gut gestärkt geht es auf der Markierung "Lindenblatt" auf weiteren vier Kilometern bis zum Haus zur Wildnis. Alternativ gibt es im Sommer eine "Abkürzung" mit dem Falkensteinbus nach Ludwigsthal. Der Bus hält direkt an der einzigartigen neuromanischen Pfarrkirche, die 1901 fertig gestellt wurde. Der Innenraum ist komplett mit byzantinisch anmutenden Motiven ausgemalt und in seiner Geschlossenheit und Fülle einzigartig im süddeutschen Raum ist.
Ideal für eine Mittagspause ist das beschauliche Städtchen Grafenau. Um den Stadtplatz gibt es verschiedene nette Lokale, wie z.B. die Traditionsgasstätte und
Nationalpark-Partnerbetrieb "Zum Kellermann".
Das Nationalparkzentrum Falkenstein mit dem Haus zur Wildnis hat eine eigene Bahnstation. Die Waldbahn hält direkt am Spazierweg, der durch das Tierfreigelände (mit Luchs, Wolf, Auerochs und Wildpferd), vorbei an der Steinzeithöhle und dem Aussichtsturm, zum Haus zur Wildnis führt. Hier warten verschiedene Ausstellungen, ein 3-D-Kino, ein Spielzimmer und der Wurzelgang auf indoor Wildnis-Entdecker. Die biozertifizierte Gastronomie im Haus zur Wildnis ist Nationalpark-Partnerbetrieb und bekannt für köstliche Kuchenkreationen und Pralinen. Das Haus zur Wildnis schließt um 18 Uhr. Es bleiben gut 45 Minuten Zeit, um gemütlich durch das abendliche Tierfreigelände zur Waldbahn zu schlendern, um den letzten Zug zum Abenderlebnis in Grafenau zu erreichen.
Tipp 2
Das "gläserne Herz" des Bayerischen Waldes schlägt in Frauenau: In der traditionsreichen Glashütte Eisch kann man erleben, wie Glas gemacht und veredelt wird. Dieser handwerklich-kreative Prozess macht neugierig auf das Glasmuseum Frauenau. Das staatliche Museum zur Geschichte der Glaskultur lädt zu einer Reise durch die Kulturgeschichte des Glases ein. Die Dauerausstellung präsentiert eine stattliche Sammlung einzigartiger Exponate. Der ausladende Rundbau ist einem Glasofen nachempfunden. Das Museum ist nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt und von den gläsernen Gärten umgeben. Derzeit sind hier 24 gläserne Großskulpturen von nationalen und internationalen Künstlern zu sehen. Frauenau ist für sein reges kulturelles Leben bekannt.
Nach dem erlebnisreichen Tag lässt es sich gut im Saunadorf der Bayerwald-Sauna in Zwiesel entspannen. Erholsame Übernachtung bieten in Zwiesel verschiedene Nationalpark-Partnerbetriebe, wie z.B. das Domicil am Stadtpark.