
Um auch für Kunstinteressierten einen attraktiven Zugang zur Natur des Nationalparks Kellerwald-Edersee zu schaffen, ist 2014 ein außergewöhnliches Projekt entstanden: der Warzenbeißer Kunstweg. Er verläuft entlang der Bloßenberg-Route - einer 3,8 Kilometer langen Rundtour, die am Nationalpark-Eingang Kirchweg in Bringhausen beginnt. Entlang der Strecke sind 10 Landart-Objekte in die natürliche Umgebung integriert.
Die 10 Landart-Objekte im Überblick
von Gerhard Hesse, Edertal-Wellen, Hessen
(Holz, Stahl und Leichtmetall, Farbe), 9 m Länge, 5 m Höhe
Thema: Sonne / Schöpfung
von Reta Reinl, Lichtenfels-Sachsenberg, Hessen
(Baumwolle, Holz, Stahl), 6 m Höhe, 3,60 m im Quadrat
Thema: Wind
von Kordula Klose, Calden-Fürstenwald, Hessen
(Stahl, Glas), 1,60 m Höhe, Grundfläche 40 x 40 cm
Thema: Licht
von Reinhard Mikel, Kukmirn /Burgenland / Austria
(Erde, Gras, Phacelia), 2,50 m Höhe, 4m bzw. 7,50 m Durchmesser
Thema: Speisung
von Gerhard Hesse, Edertal-Wellen, Hessen
(Stahl, Glas), 6,60 m Länge, 1,20 m Breite
Thema: Gedankenfreiheit
von Klaus Ludwig Kerstinger, Wien / Austria
(Ölfarbe, Dipond), 7 m Länge, 2,05 m Breite
Thema: Stadtszenen
von Walter Leo Handler, Walbersdorf / Burgenland / Austria
(Buchenholzgeflecht, Hainbuchensetzlinge, Draht), 12 m x 1,50 m x 2,50 m
Thema: Wachsen (in Zusammenarbeit mit Schülern der Gesamtschule Edertal)
von Gregor Pokorny, Königsdorf / Burgenland / Austria
(Aluminium, Draht, Stein), 55 cm x 35 cm
Thema: Isoliertes Denken
von Franz Mathias Kronibus, Kassel
(Stein, Holz)
Thema: Widerstreit Mensch Natur
von Yusuke Sasaki, Berlin / Tokyo
(Glasziegel), Fläche: 3 Quadratmeter
Thema: Irdene Einblicke

Übrigens: Der Warzenbeißer, der dem Kunstweg seinen Namen gibt, ist eine Heuschreckenart. Er reagiert sehr sensibel auf Umweltveränderungen. In weiten Teilen Deutschlands ist er bereits verschwunden. Auf der Wiese am Anfang des Kunstweges findet er seinen Lebensraum. Sein Name rührt aus dem Glauben der Volksmedizin, dass durch seinen Biss Warzen verschwinden. Symbolisch hat der Warzenbeißer seine langen Fühler als Antennen für Kunst und Natur ausgefahren. Dank seiner Springfüße und Flügel bewegt er sich leicht von einem Objekt zum anderen.