Unterwegs in den Naturparken und im Biosphärenreservat Thüringer Wald

Im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald und im Naturpark Thüringer Wald (im Schwarzatal) sind Übernachtungsgäste komfortabel und ohne Auto mobil. Zahlreiche Busse, der RennsteigShuttle und die Schwarzatalbahn bringen die Gäste ans Ziel.

Mobilität vor Ort

Mit dem Rennsteig-Ticket sind Übernachtungsgäste im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald und im Naturpark Thüringer Wald (im Schwarzatal) kostenlos auf einem umfangreichen Liniennetz mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Damit sind zahlreiche Ausflugsziele, Wanderwege, Loipen und Besuchereinrichtungen gut erreichbar. Das Rennsteig-Ticket erhalten die Gäste ohne Zuzahlung direkt bei der Anreise im Beherbergungsbetrieb. Es gilt für die gesamte Dauer des Aufenthaltes, einschließlich des Abreisetages. Die Gästekarte gilt automatisch als Fahrschein.

Beschreibung

Derzeit bieten 18 Erholungsorte kostenlose Mobilität im Urlaub an. Das Rennsteig-Ticket gilt in 5 Landkreisen flächendeckend auf allen Buslinien, täglich auf der Schwarzatalbahn von Rottenbach bis Katzhütte sowie ganzjährig samstags, sonntags und feiertags von Ilmenau bis Bahnhof Rennsteig (RennsteigShuttle).

Ziele

  • mehr Gäste für die Anreise mit der Bahn interessieren und gewinnen
  • Schaffung attraktiver und klimafreundlicher Mobilitäts- und Serviceangebote für den Gast als Alternative zum Auto
  • Erreichbarkeit touristischer Ziele mit ÖV verbessern
  • Stärkung der Attraktivität des ÖV und Steigerung der Fahrgastzahlen
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region
  • Stärkung der Nachhaltigkeit im UNESCO-Biosphärenreservat durch konkrete Mobilitätsangebote und ihre Verknüpfung mit touristischen Angeboten
  • Schaffung einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten (Gäste, Touristiker, Orte, Verkehrsunternehmen, Biosphärenreservat)
  • Ausweitung im Thüringer Wald

Vorteile für die Gäste

In den teilnehmenden Erholungsorten wird die Gästekarte durch das Rennsteig-Ticket zum kostenlosen Fahrschein und damit aufgewertet. Durch die Kooperation von Touristikern und Verkehrsunternehmen wird die Erreichbarkeit der touristischen Ziele stetig verbessert.

Finanzierung

Es besteht ein Kooperationsvertrag zum Rennsteig-Ticket zwischen Bus&Bahn Thüringen e.V. (als Träger) und den beteiligten Erholungsorten sowie den beteiligten Verkehrsunternehmen. Der Umlagebetrag aus der Kurtaxe ist in den beteiligten Orten unterschiedlich und beträgt 37 Cent bis 52 Cent pro Übernachtung. Die Orte führen die Umlagebeträge jeweils an den Träger ab. Dieser leitet die Gelder über einen abgestimmten "Verteilerschlüssel" an die Verkehrsunternehmen weiter. Der Abrechnungsprozess wird durch den elektronischen Meldeschein in den Orten vereinfacht.

Geltungsbereich

Der Geltungsbereich umfasst beiderseits des Rennsteigs ein umfangreiches Liniennetz von 6 Busunternehmen in 5 Landkreisen und 2 Bahnunternehmen.

Erfolge

  • Nach einer kurzen, aber intensiven, Vorbereitungsphase 2014/15 wurde die Gästekarte mit integriertem Rennsteig-Ticket zeitgleich in 11 Erholungsorten im Dezember 2015 gestartet. Parallel dazu wurde in den Orten der elektronische Meldeschein eingeführt. Der Meldescheinbogen bietet die Möglichkeit alle Gäste über das Mobilitätsangebot zu informieren. Die Resonanz der Gäste ist positiv.
  • In den Jahren 2016 und 2017 wurden einige Linien der RennsteigBusse optimiert. Orte und touristische Ziele sind damit besser erreichbar.
  • Nach zahlreichen Aktivitäten und Bemühungen vieler Akteure ist es gelungen, eine Bahnstrecke, die 1998 im SPNV stillgelegt wurde, wieder dauerhaft mit touristisch orientieren Verkehr zu beleben. Der Freistaat Thüringen hat 2017 den "RennsteigShuttle", die direkte Zugverbindung von Erfurt zum Bahnhof Rennsteig" für 11 Jahre bestellt und stellt Fördermittel für die Modernisierung der Bahnstrecke Ilmenau - Bahnhof Rennsteig zur Verfügung.
  • Mobilität mit Bus und Bahn ist ein neues Thema in der "Tourismuskonzeption Thüringer Wald 2025" (aus dem Jahr 2016).
  • Die Erweiterung des Rennsteig-Tickets ist zu 1 von 10 Schlüsselprojekten zur Umsetzung der Tourismuskonzeption geworden.
  • Darüber hinaus wurde aus den Aktivitäten zum "Rennsteig-Ticket" heraus der § Kurtaxe im Thüringer Kommunalabgabengesetz geändert. Nun ist die Verwendung der Kurtaxgelder zur Finanzierung kostenloser Mobilität in Thüringen per Gesetz eindeutig geregelt.
  • Die Erweiterung und Optimierung des Rennsteig-Tickets ist ein Leitprojekt im Rahmenkonzept „UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald 2021-2030“, der regional abgestimmten Entwicklungsstrategie für Nachhaltigkeit.
  • Bis zum 1. Januar 2023 haben sich 7 weitere Erholungsorte im Biosphärenreservat und Naturpark dem Rennsteig-Ticket angeschlossen.

Risiken

Bei der Fortführung kommen politischen Zielstellungen und Entscheidungen zum Tragen (z.B. Kommunalreform). Das Rennsteig-Ticket ist weiterhin von Beschlüssen der verschiedenen zuständigen Gremien abhängig. Darüber hinaus steigt der Betreuungsaufwand. Bisher gibt es kein Personal "nur" für das Rennsteig-Ticket.

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